Urban im Grünen
Für ein ehemals gewerblich genutztes Areal in der Spremberger Vorstadt entwickelten wir im Rahmen eines beschränkten Wettbewerbs sowohl städtebauliche Lösungen auf Quartiersebene als auch architektonische Lösungen für die vorgeschlagene Wohnbebauung an der Ottilienstraße und Philipp-Melanchthon-Straße.
Die Quartiersentwicklung folgt bereits auf städtebaulicher Ebene den Prinzipien der Nachhaltigkeit, insbesondere im Hinblick auf die Innenentwicklung und dem Flächenrecycling. Bestandteil des Quartierskonzeptes ist ein Bürogebäude auf der Fläche des dort ehemals ansässigen Datenverarbeitungszentrums, welches zu Wohnzwecken umgenutzt wurde.
Als wesentliche Erkenntnis aus der vorgeschalteten, städtebaulichen Analyse resultierte neben einer hervorragenden Anbindung an öffentliche Verkehrsträger, eine deutliche Überalterung der umliegenden Bestandsquartiere. Um diesem Trend entgegenzuwirken, entstand das städtebauliche Konzept eines lebendigen, gemeinschaftlichen und ökologisch orientierten Quartiers, welches insbesondere die Zielgruppen der jungen Erwachsenen, Paare und Familien anspricht. Mit den neuen Mietwohnungen, einer Mischung aus Zwei-, Drei- und Vierraumwohnungen, sind Angebote in unterschiedlichen Preissegmenten geschaffen worden.
Im Diskurs mit dem Auslober wurden in einem abgestuften Verfahren unterschiedliche Dichtevarianten geprüft und abgewogen. Im Ergebnis dessen entstand ein mitteldichtes Quartier mit knapp 100 Wohneinheiten und einer klaren Zonierung einer straßennahen Wohnbebauung und eines durchgrünten Wohnhofes.
Das dreieckige Grundstück grenzt im Süden an die Ottilienstraße, die als Sammelstraße ein etwas erhöhtes Verkehrsaufkommen aufweist, während die Philipp-Melanchthon-Straße im Nordosten als Sackgasse ausgebildet ist und aufgrund des alten Baumbestandes einer geschützten Lindenallee einen intimeren Charakter aufweist. Um die identitätsstiftenden Alleebäume stärker in das neue Quartier einzubinden und sie im Zuge der Baumaßnahmen größtmöglich zu schützen, erfolgte die Bebauung nicht parallel zur Philipp-Melanchthon-Straße, sondern orientiert sich an den etwas großmaßstäblicheren Wohngebäuden entlang der Ottilienstraße.
Der ruhende Verkehr ist an der Grenze zu einem bestehenden Gewerbebetrieb konzentriert, Fahrradstellplätze und vereinzelte Pkw-Stellplätze sind den jeweiligen Hauszugängen zugeordnet. Der gemeinschaftlich nutzbare grüne Innenhof hält neben Spiel-, Treff- und Aufenthaltsmöglichkeiten auch großzügige Flächen für die Regenwasserretention bereit. Zusätzlich verfügen alle Wohnungen über gebäudebezogene, private Außenwohnbereiche in Form von Balkonen bzw. Terrassen mit kleinen Grünzonen.
Projekt | Quartierskonzept Ottilie-Melanchton |
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Ort | Cottbus, Spremberger Vorstadt |
Zeitraum | 12/2014 - 06/2015 |
Auftraggeber:in | eG Wohnen 1902 |
Projektumfang | beschränkter Wettbewerb, 1. Platz |
Plangebiet | 1,2 ha |
Kategorie/n | Stadtplanung Städtebau Wettbewerb Wohnen |
© mayerwittig
Gemeinschaftsflächen im Wohnhof
© Marco Laske
Wohngebäude an der Ottilienstraße