Beschreibung
Norden von Cottbus, im Ortsteil Schmellwitz, befindet sich das Kreativzentrum der Astrid-Lindgren-Grundschule. Die von Beginn an mitgedachte Multifunktionalität des heute als Hort genutzten, eingeschossigen Gebäudes, ermöglichte von Beginn an eine Vielzahl an Nutzungsvarianten und Möglichkeiten zur Bespielung durch die Kinder. Alle Haupt- und Nebenfunktionen sind um einen offenen, zentral gelegenen Innenraum angeordnet. Dieses überhöhte Atrium ist das Zentrum aller Aktivitäten und je nach Bedarf Erschließungs-, Bewegungs-, Theater- und Kino- oder Kreativraum. Bedarfsweise können Bereiche unterteilt und die Oberlichter abgedunkelt werden, was die Vielzahl an Bespielungsmöglichkeiten weiter steigert.
Das Kreativzentrum bzw. der Hort liegt westlich der Grundschulgebäude in einem angemessenem Abstand entfernt, auch um den technischen Erschließungsaufwand für das nicht unterkellerte Gebäude zu minimieren. Nach Südosten zur Hauptstraße hin hat es mit einer voll verglasten Eingangssituation eine eigene „Adresse“ erhalten. Durch den im Vergleich zum Grundschulgebäude geringeren Abstand zur Hauptstraße ist es deutlich als ein eigenständiger Baukörper mit einer eigenen Identität und Nutzung erkennbar.
Die hinterlüftete Vorhangfassade besteht aus einer einfachen Holzkonstruktion und wasserresistenten Fassadenplatten. Darauf sind Stuckelemente so angeordnet, dass sie in ihrer freien Ordnung und Linearität an Gräser erinnern. Von einer großzügigen Rasenfläche und altem Baumbestand umgeben gliedert sich das Kreativzentrum so harmonisch in die Örtlichkeit ein.
Das Grün der Fassade wird im Inneren pointiert eingesetzt für Türen, einzelne Wandabschnitte und die Leibung der großformatigen Fenster. Sowohl im Inneren, als auch von Außen laden diese zum Verweilen und zum Rein- oder Rausschauen ein. Im Übrigen erzeugen helle, erdige Farbtöne ein angenehmes und beruhigendes Raumgefühl. Weitere Farbakzente werden neben den in Grün gehaltenen Elementen gesetzt durch die bunten Laibungen der Atriumoberlichter in sonnigem Gelb, warmem Orange und einem hellen Blauton. Teilweise dienen sie auch als Rauchabzug.
Um das Atrium herum befinden sich die Erschließungsflächen, die zu mehreren Ein- und Ausgängen an den Gebäudeseiten führen und über die man zu den Haupt- und Nebenräumen gelangt. Die vier Gruppenräume orientieren sich nach Süden und Westen, die Nebenbereiche wie Lager und Toiletten haben eine Nordausrichtung und der nach Osten orientierte Ruheraum wird über zwei Vorräume direkt aus dem Zentralraum erschlossen.
Die Versorgung mit Fernwärme (Anteil an regenerativer Energie) und allen anderen Medien erfolgt über die Schule. Das anfallende Regenwasser des Neubaus wird vor Ort in der begrünten Dachfläche zwischengespeichert und über Rigolen im dafür gut geeigneten Sandboden versickert.
