In seiner Ausstellung „Garagenwand“ nähert sich Martin Maleschka dem architektonisch kaum beachteten Sujet der zahllosen DDR-Garagen aus mehreren Perspektiven: Während eine Serie von 35 Fotografien die immense äußere Vielfalt dieser auf den ersten Blick unscheinbaren Zweckbauten dokumentiert.
Denn Martin Maleschkas Blick auf das Thema „Garagen“ ist analytisch und künstlerisch zugleich. Seine Fotoserie dokumentiert nicht nur das trotz Mangelwirtschaft enorme konstruktive Spektrum der Bauaufgabe, sondern auch die damit verbundene, größtenteils auf Improvisation beruhende gestalterische Vielfalt in einem Bereich, der gemeinhin nicht als „Baukunst“ definiert wird.
#34 Martin Maleschka
Garagenwand
Martin Maleschka wurde am Tag der Arbeit 1982 in Eisenhüttenstadt geboren. Aufgewachsen in den 1980er-Jahren in der ersten sozialistischen Stadt auf deutschem Boden, prägten ihn Bauten der nationalen Bautradition aus den frühen 1950er-Jahren gleichermaßen wie Neubausiedlungen der späten DDR in Großtafelbauweise am Stadtrand.
An der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg studierte er Architektur, zugleich wuchs seine Begeisterung für Fotografie. Seitdem verbindet Martin Maleschka beide Leidenschaften und ist längst zu einem der versiertesten Kenner und Dokumentare ostmoderner Architektur und baubezogener Kunst der DDR geworden. Getrieben durch persönliche Erfahrungen des noch immer in seiner Heimatstadt Eisenhüttenstadt greifendem Stadtumbauprogramms – bei dem drei seiner Wohnorte abgebrochen wurden – dokumentiert er seit mehr als zwei Jahrzehnten gegen das Verschwinden des baukünstlerischen Erbes der DDR an.